Der Motor auf den Bildern ist wegen der defekten ZKD stark verölt, die schlechte Sichtbarkeit einiger Elemente bitte ich daher zu entschuldigen.

Inhalt

Einleitung:

Der TU Motor ist schon lange bei PSA verfügbar und wurde laut Wikipedia in folgenden Fahrzeugen verbaut.

Peugeot:

  • 106
  • 205
  • 206
  • 207
  • 309
  • 306
  • 307
  • 405
  • Bipper
  • Partner
  • Hoggar

Citroën:

  • AX
  • Saxo
  • C2
  • C3
  • C4
  • BX
  • ZX
  • Xsara
  • C15
  • Nemo
  • Berlingo

Der Motor ist sehr gutmütig und hält trotz seines kleinen Hubraumes bei entsprechender Pflege locker 200.000km und mehr, viel mehr.

Jedoch muss man wirklich regelmäßig alle 90.000km oder 6 Jahre den Zahnriemen wechseln und umgehend die ZKD wechseln, wenn hier ein beginnender Schaden erkannt wird.

Benötigtes Werkzeug:

Neben dem Standardwerkzeug und dem Spezialwerkzeug für den Zahnriemenwechsel, benötigt man noch folgendes Werkzeug.

14er Torx Nuss, es kann aber auch eine 12er sein, kommt auf den Hersteller der Zylinderkopfschrauben an. Kauft euch einen Satz und gut ist 😉

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Einen Drehwinkelmesser, damit man die Schrauben entsprechend anziehen kann:

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Drehmomentadapter für die Ratsche, damit ihr die Zylinderkopfschrauben mit 20Nm vorspannen könnt:

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Thermostat incl. Dichtung, OE-Nr. 1338.44:

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Zum entfernen der Reste de ZKD:

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Benötigte Ersatzteile:

Bitte beachten, dass dies die Liste für meinen TU1M+ Motor von 1999 ist. Bestellt am besten nach den OE-Nr. für euren Motor, dann bekommt ihr normalerweise die richtigen Teile. Mir hat man aber dennoch einmal die falsche ZKD geschickt. Also beim Aufsetzen genau darauf achten, ob die ZKD auch passt!

Ventildeckeldichtung – die sollte man auf alle fälle auch erneuern; OE-Nr. 0249.54:

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Zylinderkopfdichtung, OE-Nr. 0209.89:

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10 Zylinderkopfschrauben, OE-Nr. 0204.83:

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Vorgehensweise:

Den Wagen vorne aufbocken, das rechte Rad samt Innenkotflügel entfernen.

Zum Aus- und Einbau des Zahnriemens beachtet bitte zusätzlich folgenden Artikel: KLICK!

Den Motor an der Kurbelwelle auf „Zahnriemenwechsel-Stellung“ drehen. So kann man die Nocken- und Kurbelwelle blockieren, damit sich diese nicht bewegen wenn man den Zylinderkopf abgebaut hat.

Kühlsystem entleeren und dabei gleich das Thermostat tauschen.

Luftfilter und Batterie ausbauen.

Ölmeßstab vom Zylinderkopf lösen.

Alle elektrischen Leitungen, Seilzüge und Schläuche vom Zylinderkopf lösen.

Auspuffrohr vom Krümmer und dem Getriebe lösen. Vorher das Rohr am KAT abstützen, damit es nicht komplette absackt; ein paar Zentimeter reichen.

Den Ventildeckel ausbauen, die Zündkabel und die Zündspule können samt Zündkerzen drin bleiben.

Wenn man den Ventildeckel ab hat, das überschüssige Öl absaugen, das gibt sonst eine riesen Sauerei.

Die Zylinderkopfschrauben in umgekehrter Reihenfolge zum Anziehen lösen, also von #10 nach #1. Danach die Kipphebelwelle ausbauen und vorsichtig bei Seite legen.

ACHTUNG! Nocken- und Kurbelwelle dürfen NICHT mehr bewegt werden!

Jetzt kann man den Zylinderkopf nach oben hin abziehen und die alte ZKD liegt frei.

citroen-saxo-mit-tu-motor-zylinderkopfdichtung-wechseln-15

Hier kann man schön erkennen, dass sie an diversen Stellen aufgeplatzt ist.

citroen-saxo-mit-tu-motor-zylinderkopfdichtung-wechseln-16

Bevor man die neue ZKD auflegt, muss man sowohl den Zylinderkopf als auch den Motorblock von alle Resten der alten ZKD säubern. Zuerst schabt man die groben Überreste weg, dann lässt man den Dichtungsentferner einwirken und entfernt die restlichen Überreste. Das muss man ggf. mehrfach wiederholen. die letzte Phase des gesäuberten Kopfes habe ich leider nicht fotografiert. Das letzte Foto zeigt den Zustand vor dem letzten Reinigungsschritt. Kopf und Motorblock müssen schön sauber sein.

Die neue ZKD bitte richtig herum auflegen (siehe Markierung) und genau darauf achten, ob die Durchmesser der Kolben passen und alle nötigen Öl- und Wasserkanäle in der ZKD geöffnet sind. Wie gesagt, hatte man mir trotz richtiger OE-Nr. eine falsche ZKD geschickt. Das hat mich dann wieder 2 Tage zusätzlich gekostet 🙁

Bevor man den Zylinderkopf aufsetzt, muss man abwägen ob man ihn vorher zum Planen bring möchte oder nicht. Ich habe z. B. nicht die Möglichkeit so genau zu messen, dass ich feststellen könnte ob der Kopf verzogen ist. Was man jedoch feststellen kann ist, ob es im Bereich der Kolbenöffnungen Risse oder gar Aussparungen gibt. In diesem Fall sollte man den Kopf ersetzen. Sind Risse am Motorblock zu erkennen, muss man sich eine neuen Motor besorgen. Ich habe bislang immer nur einfach die ZKD ersetzt, ohne den Kopf zu bearbeiten und hatte immer Erfolg. Das lag aber auch daran, dass die Motoren nie zu heiß gelaufen sind. Mein letzter zu heiß gelaufener Motor wurde von mir komplett ersetzt 😉

Jetzt den Zylinderkopf wieder vorsichtig aufsetzen und die Kipphebelwelle montieren.

Die Zylinderkopfschrauben taucht man vor dem Einsetzen in etwas Motoröl und spannt sie in der richtigen Reihenfolge (#1 nach #10) mit 20Nm vor.

Bei einem Motorblock aus Aluminium zieht man im zweiten Durchgang die Schrauben mit einem Drehwinkel von 240° an.

Bei einem Motorblock aus Guss zieht man die Schrauben im zweiten Durchgang mit einem Drehwinkel von 120° und in einem dritten Durchgang dann nochmal mit 120° an.

Nachdem man den Zahnriemen wieder montiert hat, kann man die Ventile einstelle.

jetzt den Ventildeckel mit neuer Dichtung montieren und alles andere anschließen und einbauen.

Fertig!

 

Auch an dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass dies keine Arbeit für Anfänger ist. Macht man hier was falsch, ist der Motor hinüber! Also bitte ganz genau überlegen, ob man diese Arbeit durchführen möchte. Ich gebe hier nur eine Hilfestellung!

 

Bonne Chance!

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