Bedingt durch die defekten Zylinderkopfdichtungen meines Citroën XM habe ich einen kompletten Motortausch vorgenommen. Hier die Anleitung, wie man den Motor eines Citroën XM aus- und wieder einbaut.

 

Inhalt

Einleitung

Einige Fotos sind leider nicht so gut geworden, ich bitte dies zu entschuldigen. Auch habe ich bei ein oder zwei Schritten vergessen Fotos zu machen. Ich werde versuchen dies in Textform zu erklären.

Auch werde ich auf einige Schritte nicht detailliert eingehen, da die Arbeit eines Motortausches zu den gehobenen Arbeiten gehört und man schon einiges an Basiswissen voraussetzen muss. Andernfalls macht man mehr kaputt als man repariert!

 

Benötigtes Werkzeug

Neben dem Standardwerkzeug braucht man noch unbedingt einen Motorkran inklusive Balancer. Ohne geht es nicht!

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Vorgehensweise
Vorbereitende Arbeiten:

Den Wagen vorne und hinten so aufbocken, dass er waagerecht steht. Vorne setzt man die Böcke unter dem Fahrschemel an, hinten unter die Hinterachse.

Die Vorderräder abbauen und gleich die Innenkotflügel entfernen und Achsmuttern anlösen, wenn man da schonmal mit dem Schlagschrauber hockt.

Fahrwerk in Tiefstellung bringen und die Druckablassschraube öffnen und wieder schließen, wenn es nicht mehr zischt.

Die Motorhaube ausbauen. Senkrecht stellen geht auch, jedoch erleichtert es die Arbeit, wenn die Motorhaube ganz raus ist.

Motoröl, Getriebeöl und Kühlwasser ablassen. Das LHM+ aus dem LHM-Behälter absaugen und auffangen, wenn man es wiederverwenden möchte. Motoröl, Getriebeöl und Kühlwasser sollte man erneuern.

Das Kühlwasser lässt man richtig so ab, indem man am Kühler und an der vorderen und hinteren Zylinderbank jeweils den Ablasshahn öffnet.

Die Klimaanlage muss nicht entleert werden. Man kann den Kompressor abbauen und den Motor über den Kondensator heben. Meine Klima habe ich vorher beim Klimafritzen entleeren lassen, deswegen habe ich den Kompressor am Motor gelassen und den Kondensator ausgebaut. Ich beschreibe aber auch, wie man vorgehen muss, wenn man die Klima nicht öffnen möchte.

Komplette Front ausbauen:

Die vorbereitenden Arbeiten sind damit erledigt und man kann nun die komplette Front ausbauen. Dies ist recht einfach, denn man kann diese wirklich komplett samt Stoßstange, Scheinwerfern und Ventilatoren abnehmen. Die Front wird oben von vier Schrauben und unten von zwei 6mm Torx-Schrauben gehalten. Von letzteren habe ich leider keine Fotos gemacht, man findet sie aber bei den Abschleppösen, wenn man direkt durch die Öffnungen der Ösen schaut 😉

 

Zum Ausbau der Front entfernt man die Positionsleuchten und die dahinter befindlichen Schrauben im Kotflügel. Auch die drei Schrauben oberhalb, die den Kühöergrill halten entfernt man. Nun kann man den Kühlergrill entfernen. Die ist nötig, damit man (in Fahrtrichtung) links den Motorhaubenzug lösen kann.

Die Stoßstangenbefestigung muss man nur an folgenden Punkten lösen: Links und rechts im Innenkotflügel und unten am Träger unter dem Kühler. Die Stoßstange kann nämlich dran bleiben, Ich persönlich baue sie jedoch ganz aus, damit man die Front alleine besser bewegen kann

Jetzt muss man alle Anschlüsse abschließen. Diese sind:

  • die Anschlüsse an dem kleinen Sicherungskasten
  • Masseanschlüsse
  • rechts zwei Stecker auf dem Kotflügel hinter dem Scheinwerfer und eines der Relais
  • die Stecker zu den Leuchten
  • die Luftkanäle zu dem Batteriekasten und Steuergerätekasten
  • und ganz wichtig, die Stecker zu der Unterdruckpumpe des Tempomaten, falls dieser vorhanden ist

Bitte genau schauen, ob alle Steckverbindungen gelöst sind, falls ich eine vergessen haben sollte zu erwähnen.

Sind alle Verbindungen gelöst, der Kühler aus seinen Halterungen geklipst und der obere Kühlerschlauch aus seiner Halterung gelöst, erst die unteren Torx-Schrauben und dann die oberen vier Schrauben lösen. Vorsicht, die Front kann einem dann schon auf die Füße fallen, auch wenn sie eigentlich in den Rahmen gesteckt ist. Ansonsten zieht man sie nach vorne hin weg.

Und so sieht das dann aus, wenn die komplette Front ausgebaut ist – der neue Motor wartet schon 😀

Alles nötige „wegbauen“ und lösen, damit der Motor herausgehoben werden kann:

MAP-Sensor, Klimaleitungen am Kompressor lösen und den Schlauch von der HD-Pumpe zum LHM-Behälter entfernen. Öffnung der HD-Pumpe mit Lappen verschließen.

Wenn man die Klimaanlage nicht öffnen möchte, entfernt man zuerst den Antriebsriemen, dann alle Befestigungsschrauben des Kompressors und hängt diesen mit einem Draht oder ähnlichem oben an die Spritzwand.

Die Kühlerschläuche am Ausgleichsbehälter und dem Küler lösen und entfernen: den Anschluss am Kondensator lösen. Jetzt kann man Verdampfer und Kühler ausbauen.

Will man die Klima nicht öffnen, dann lässt man den Anschluss am Verdampfer dran, löst selbigen vom Kühler und baut nur den Kühler aus.

Kabelbaum und Relais am Steuergerätekasten lösen.

Befestigung der Verbindung zwischen Druckregler und Bremsdruckspeicher (Spirale) am Fahrschemel und de Bremsdruckspeicher lösen.

Den LHM-Behälter ausbauen, hochlegen und mit einer Tüte das Tropfen des Schlauchpaketes verhindern.

Leitungen an der Zündspule, dem Zündmodul und dem Trockner lösen. Wenn man die Klima nicht öffnen möchte, dann nur den Stecker und die Befestigung des Trockners am Batteriekasten lösen.

Luftfilter- und den Batteriekasten mit noch befestigter Zündspule, Zündmodul und ggf. Trockner ausbauen. Die schwer zugängliche Schraube des Batteriekastens findet ihr hier:

Den Batteriekastenhalter ausbauen.

Alle Stecker die man jetzt so findet und den Unterdruckschlauch unten an der Unterdruckpumpe des Tempomat (falls vorhanden) lösen.

Heizungsschläuche, Gaszug an der Drosselklappe, die Tachowelle oben an der Fliehkraftregelung der DIRAVI lösen, Benzinleitungen abklemmen und lösen.

Den Wählhebl-Seilzug (Automatik) oder das Schaltgestänge (Manuelle Schaltung) lösen.

Das Auspuffkugelgelenk, also die Verbindung zwischen Abgaskrümmer und KAT lösen. Ihr könnt versuchen die Muttern los zu bekommen, das klappt aber selten. Ich säge die Schrauben immer mit einem losen Sägeblatt durch. Das ist ob des fehlenden Platzes bei V6 eine recht unangenehme Arbeit. Bei den 2-Liter Modellen ist da wohl mehr Platz 😉

Die Antriebswellen ausbauen. Dazu muss man die Achsschenkel aus den unteren Traggelenken lösen. Wie man das Zwischenlager der rechten Antriebswelle löst, findet ihr in diesem Artikel: KLICK!

Motor heraus heben

Nun sollte man den Motorkran in Stellung bringen und den Balancer befestigen. Dazu hat der ZPJ Motor mindestens drei Aufnahmepunkte. Die beiden Y4 Motoren bei mir haben vier, der Y3 ZPJ Motor von Armin Volz hat nur drei.

Den Motorkran etwas unter Spannung bringen, so dass der Motor nicht mehr locker im Balancer hängt.

Jetzt das untere Motorlager lösen und den Halter am Fahrschemel entfernen. Danach das obere Motorlager lösen, es sind zwei Befestigungspunkte.

Vom Getriebelager habe ich vergessen Fotos zu machen, daher hier nur Text. Die mittlere Schraube des Getriebelagers entfernen. Das Lager befindet sich unter eine schwarzen Gummiabdeckung. Den Motor ablassen, so dass man an die Befestigungsschrauben des Halters des Getriebelagers kommt und diesen Halter ausbauen.

Hat man die Klimaanlage geöffnet, kann man nun den Motor vorsichtig nach oben/vorne, über den ABS-Block heben. Hat man die Klima nicht geöffnet, muss man auf die Leitungen die rechts und links am Motorblock vorbei laufen aufpassen und die Motor-Getriebe-Einheit zusätzlich noch über den Kondensator heben.

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Hat man keinen komplett verkabelten neuen Motor, muss man die Verkabelung übernehmen. Das macht man am Besten Stecker für Stecker. Ggf. auch Anlasser und LIMA umbauen.

Und wenn man noch mehr Arbeit vor der Brust hat, kann man nun auch das Getriebe ausbauen. Das beschreibe ich aber in einem anderen Artikel 😉

 

Der Einbau der Motor-Getriebe-Einheit erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Bonne Chance
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