André Citroën war ein französischer Industrieller und der Gründer der Automarke Citroën, die für ihre innovativen und kreativen Modelle bekannt ist. Er war auch ein Pionier in der Anwendung von doppelhelikalen Zahnrädern, die das Logo seiner Firma inspirierten.
André Citroën wurde am 5. Februar 1878 in Paris als Sohn eines belgischen jüdischen Juweliers aus Amsterdam und einer polnischen Jüdin geboren. Sein Vater nahm sich das Leben, als André sechs Jahre alt war. Er besuchte die École polytechnique, eine der renommiertesten Hochschulen Frankreichs, und trat als technischer Offizier in die Armee ein. Während einer Reise nach Polen im Jahr 1900 entdeckte er ein ihm unbekanntes Getriebe, das er nach seiner Rückkehr in Paris patentieren ließ. Es handelte sich um die Doppelwinkel-Form eines Getriebe-Radzahns, die zum Vorbild für das Firmenlogo der Automarke Citroën wurde1.
1905 gründete er gemeinsam mit drei Partnern eine Firma zur Herstellung von Getrieben. Ab 1908 arbeitete er für den Automobilhersteller Mors, wo er die Produktion innerhalb von fünf Jahren von 10 auf 100 Autos pro Monat steigern konnte. 1912 besuchte er Henry Ford und studierte die Produktionsmethoden in dessen Automobilfabrik. Im darauf folgenden Jahr kehrte er von der Firma Mors zu seinem eigenen Unternehmen zurück.
1914 heiratete er Giorgina Bingen, die Tochter eines genuesischen Bankiers. Noch im selben Jahr wurde er zum Wehrdienst eingezogen und kam an die Front. Er erlebte die fatale Munitionsknappheit nach der Schlacht an der Marne (1914), woraufhin Citroën dem Artillerie-Direktor ein Angebot unterbreitete, die Produktion der Geschützmunition zu erhöhen. Innerhalb kurzer Zeit verzehnfachte er die Produktion. Sein Bruder Bernard fiel im Krieg.
1919 wurde der Citroën Typ A (auch Citroën 10HP), sein erstes in Serie produziertes Automobil, hergestellt. Gegen Ende des Krieges musste er seine Munitionsfabrik mit einem neuen Produkt auslasten und so begann er mit der Autoherstellung in Javel. Sein erster Kunde war ein Herr namens Testemolle, der 1919 einen Citroën Typ A für 7950 Francs erwarb. Dieses Automobil hatte einen 4-Zylinder-Motor mit 1327 cm³ Hubraum und 18 PS Leistung und – als großen Vorteil gegenüber allen Mitbewerbern – einen Elektro-Starter1.
Citroën war nicht nur ein technischer Genie, sondern auch ein geschickter Geschäftsmann und Marketingexperte. Er nutzte verschiedene Strategien, um seine Autos zu bewerben, wie zum Beispiel riesige Leuchtreklamen am Eiffelturm, spektakuläre Expeditionen durch Afrika und Asien (die Croisière Noire und die Croisière Jaune), den Bau eines umfangreichen Händlernetzes und den Einsatz von Kundendienstwagen1. Er führte auch den Ratenkauf und die Massenproduktion nach dem Vorbild von Ford in Frankreich ein2.
Citroën war ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und Innovationen. Er entwickelte Modelle wie den B2 (1921), den ersten europäischen Wagen mit Ganzstahlkarosserie, den B10 (1924), den ersten europäischen Wagen mit selbsttragender Karosserie, den C4 und C6 (1928), die ersten europäischen Wagen mit schwimmend gelagerten Motoren, den Rosalie (1932), den ersten europäischen Wagen mit Dieselmotor, und schließlich den legendären Traction Avant (1934), den ersten europäischen Wagen mit Frontantrieb, Einzelradaufhängung und hydraulischen Bremsen1.
Leider führten Citroëns hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung, seine großzügige Sozialpolitik und die Weltwirtschaftskrise zu finanziellen Schwierigkeiten für seine Firma. 1934 musste er Konkurs anmelden und verlor die Kontrolle über sein Unternehmen an seine Gläubiger, die Michelin-Reifenfirma1. Er starb am 3. Juli 1935 in Paris an Magenkrebs, im Alter von 57 Jahren.
André Citroën war ein visionärer Unternehmer, der die französische Automobilindustrie revolutionierte und der Welt einige der ikonischsten und innovativsten Autos schenkte. Er hinterließ ein Erbe, das bis heute von seiner Firma und seinen Fans gepflegt wird. Er war auch ein humanistischer und sozial engagierter Mann, der sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen seiner Mitarbeiter und der Gesellschaft einsetzte. Er wurde von vielen als ein Genie, ein Abenteurer und ein Magier bewundert1.
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Seit dem Jahr 2000 schraube ich regelmäßig an meinen Citroëns.
Im „learning by doing“-Verfahren habe ich mir mittlerweile soviel Wissen angeeignet, dass meine Autos seither keine KFZ-Werkstatt mehr von innen gesehen haben.
Dieses Wissen möchte ich mit euch teilen.
Daher dieses Blog mit meinen Erfahrungen, von einem Hobbyschrauber, für Hobbyschrauber.