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Zahnriemen Citroën BX, XM mit XU-Motor wechseln

Hier eine Anleitung, wie man den Zahnriemen bei einem Citroën mit XU-Motor wechselt, die aus einem Workshop entstand.

Der XU-Motor wurde in vielen Modellen verbaut, die Anleitung passt also zum BX, XM und Xantia.

Inhalt

Benötigtes Werkzeug

Vorbemerkung

Ausbau

Einbau

Benötigtes Werkzeug

  • gut sortierter Steckschlüsselsatz
  • gut sortierter Ring(Ratschen)/Maul-Schlüsselsatz
  • einen 8er und einen 9er Bohrer oder entsprechende Metalldorne
  • Wagenheber
  • 2 Böcke
  • Drehmomentenschlüssel oder das richtige Gefühl im Handgelenk 😉
  • SEEM Messgerät

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Vorbemerkung

Der Motor muss natürlich NICHT zum Wechsel des Zahnriemens ausgebaut werden. Wir hatten nur gerade einen ausgebauten Motor rum liegen, so dass wir die Vorgehensweise an diesem besser zeigen konnten.

Bei diesem Motor wurde eine Spannrolle verwendet, die sich nicht selber spannt. Ab BJ 1990 sollten eigentlich sich selbst spannende Spannrollen verwendet worden sein. Die Übergänge in der Produktion sind jedoch wie immer bei Citroën fließend.

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Ausbau

Wichtig! Vor dem Ausbau des Zahnriemens die Spannung überprüfen, indem man diesen zwischen Daumen und Zeigefinger verdreht. Diesen so ermittelten „Wert“sollte man sich merken. Ist der Zahnriemen gerissen, dann kann als Faustformel genommen werden, dass man den Zahnriemen nicht ganz um 90° verdrehen kann.

[0]

Wenn der Motor nicht ausgebaut ist, folgende Vorbereitungen treffen:

  • Fahrzeug vorne aufbocken
  • rechtes Vorderrad abnehmen
  • Keilriemen der Hydraulik-Pumpe und Lichtmaschine ausbauen
  • ggf. Keilriemen des Klimakompressors ausbauen

Zündkerzen entfernen, damit sich der Motor leichter druchdrehen lässt.

[1]

Nach dem Ausbau der oberen Zahnriemenabdeckung das Nockenwellenrad so drehen, dass die die Öffnungen für die Zentrierdorne fluchten.

Dies muss dann auch unten an der Riemenscheibe der Fall sein.

In dieser Stellung die Zentrierdorne anbringen. Oben den 9er, unten den 8er.

[2]

Nun mit einem Schlagschrauber die Mutter der Riemenscheibe lösen. Hat man keinen Schlagschrauber zur Hand, muss man den Motor vor dem Lösen der Schraube mit einem entsprechenden Werkzeug an der Schwungscheibe arretieren. Denn der untere Dorn würde bei einer derarten Belastung das Motorgehäuse beschädigen.

Ist die Schraube los, mit sanften Schlägen die Riemenscheibe lösen. Bitte nicht aussen auf die Riemenscheibe schlagen, sondern nur innen, damit die äußere Führung des Riemens nicht beschädigt wird.

Besonderes Augenmerk ist auf den kleinen „Halbmond“ zu richten, der die Riemenscheibe auf dem Kurbelwellenrad fixiert. Dieser sollte nicht verloren gehen!

[3]

Jetzt kann man die untere Zahnrimenabdeckung entfernen.

[4]

Zur Sicherheit die Stellung der Kurbelwelle markieren.

Die Spannrolle entfernen.

Nun kann man den Zahnriemen ausfädeln, bitte den Verlauf merken.

Jetzt ist die Wasserpumpe dran, die bei einem Zahnriemenwechsel, genau wie die Spannrolle, immer mitgewechselt werden soll!

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Einbau

[1]

Nachdem man die neue Wasserpumpe mit neuer Dichtung und etwas Hylomar eingebaut hat, den Zahnriemen wieder einfädeln.

Die Laufrichtung muss dabei beachtet werden und die Markierungen auf dem Zahnriemen müssen zu denen auf dem Nockenwellen-, bzw. Kurbelwellenrad passen.

[2]

Sitzt der Zahnriemen richtig, die Spannrolle spannen:

  • Riemenscheibe provisorisch montieren, damit der Zahnriemen nicht abrutschen kann (an den Halbmond denken).
  • Spannrolle soweit spannen, dass sich der Riemen vorne nicht ganz um 90° verdrehen lässt.
  • Fixierdorn der Nockenwelle und ggf. Fixierung des Schwungrades entfernen.
  • Motor zweimal durchdrehen und den Nockenwellenfixierdorn einsetzen.
  • Spannung des Zahnriemens überprüfen und ggf Spannrolle nachspannen. Die Spannung am vorderen, langen Stück des Zahnriemens sollte 16 SEEM betragen.
  • Spannrolle mit 20Nm anziehen.

Hat man eine sich selber spannende Spannrolle, wie folgt vorgehen:

  • Riemenscheibe provisorisch montieren, damit der Zahnriemen nicht abrutschen kann (an den Halbmond denken).
  • Spannrolle durch drehen des Excenters den Riemen spannen lassen
  • Spannmutter anziehen
  • Muttern der Spannrolle anziehen
  • Fixierdorn der Nockenwelle und ggf. Fixierung des Schwungrades entfernen.
  • Motor zweimal durchdrehen und den Nockenwellenfixierdorn einsetzen.
  • Spannmutter lockern
  • Spannrolle am Riemen anliegen lassen. Muttern der Spannrolle auf 16 Nm anziehen
  • Spannmutter auf 15 Nm anziehen

[3]

Ist der Zahnriemen richtig gespannt, die Riemenscheibe wieder entfernen. Jetzt kann man die untere und obere Zahnriemenabdeckung montieren.

Die Riemenscheibe wieder aufsetzen und die Schraube mit etwas mittelfestem Schraubensicherungsmittel und 110 Nm anzeihen.

Nochmal kontrollieren, ob alle Fixierungen entfernt sind, Zündkerzen einbauen, Keilrimen wieter montieren und Motor starten (, nachdem er wieder eingebaut wurde).

Hat man alles richtig gemacht, läuft der Motor rund. Läuft er unrund oder startet gar nicht, unbedingt den Sitz des Zahnriemens überprüfen, ob man diesen nicht um ein, zwei Zähne versetzt aufgelegt hat.

Bonne Chance!

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Bitte unbedingt den Haftungsausschluss beachten!

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  • Hallo,

    Den Bericht finde ich klasse. Ich bin gerade selber dabei die Zylinderkopfdichtung eines Y3 2.01 zu wechseln. Da schon mal alles runter ist würde ich gerne auch den Kurbelwellendichtungsring tauchen. Die Zahnrolle habe ich schon runter, Die Anlaufscheibe auch. Allerdings gibts da noch eine Scheibe die man nicht so ohne weiteres runter bekommt. Kannst Du mir sagen wie man hier zum Dichtungsring kommt? Muss da die Aluabdeckung auch runter? Kann man die abnehmen ohne die Ölwannendichtung zu vernichten? Außerdem habe ich an der zwischen Vergaser und Motor, an der Ansaugbrücke Fahrerseite einen grauen Sensor der nie angesteckt war. Wofür könnte der gut sein? Die Karre ist auch so gelaufen. Für Hilfe wäre ich dankbar.

    lg.
    (Wolfgang)

    • Hallo Wolfgang,
      ouhh, da erwischst Du mich jetzt auf dem falschen Fuß. Ich werde Deinen Kommentar mal an zwei Kumpel weiter leiten, die sich nur mit dem Y3 befassen.

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