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Klappert es auf der Vorderachse, wenn man über Kopfsteinpflaster fährt, obwohl man schon die Stabiknochen ersetzt hat? Dann sind wahrscheinlich auch die unteren Kugelbolzen ausgeschlagen.
Diese sollte man wie die Stabiknochen immer paarweise ersetzen.
Hier am Beispiel eines XM 2.0 16V erklärt.

Benötigtes (Spezial)Werkzeug:
– Zum Lösen des Traggelenkes eine sog. Kronennuss von Facom Typ D.138:

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– Ggf. eine 36er Nuss zum Lösen der Antriebswellenmutter
– Kugelgelenkausdrücker:

– Schlagschrauber

Benötigte Ersatzteile (ohne Gewähr):
Traggelenk unten, unterer Kugelbolzen: OE-Nr. 3640 71 – ca. €71,- bei Citroën
Alternativ hier für unter € 10,- kaufen:

Vorgehensweise:
Den Wagen aufbocken und sichern oder auf eine Hebebühne bringen.
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Räder abmontieren und die Mutter des Kugelbolzens lösen, das kleine Schutzblech abziehen. Die Kronennuss aufsetzen und mit der Mutter des Kugelbolzens fixieren.
Jetzt kommt der Idealfall: Mit Hilfe des Schlagschraubers kann man das Traggelenk einfach ausschrauben.

Diesen Idealfall hatte ich bei dem Ausbau der Kugelbolzen von 4 x BX, 2 x Xantia und 3 x XM erst ein einziges mal, bei meinem alten BX GTi.

Den Achsschenkel baut man aus, indem man
– die Mutter der Spurstange löst
– die Bremsscheibe und den Bremessattel ausbaut: KLICK!
– den Spannstift des Federbeines entfernt
– das ABS Kabel löst
– die Antriebswellenmutter löst und die Antriebswelle rauszieht.
So kann man mit beherzten Schlägen auf den Achsschenkel diesen vom Federbein lösen.

Normal ist es, dass das Traggelenk dermaßen fest sitzt, dass man mit einer Rohrzange und einer Verlängerung den Kugelbolzen ausdrehen muss. Und das ggf. bei ausgebautem Achsschenkel.

Aber selbst das in Kombination mit Erhitzen und einer wirklich großen Knippex, die auf den Bildern nicht zu sehen ist, hat diesmal nicht zum Erfolg geführt. Die Zange hat sich zwar schön in das Material des Kugelbolzens eingegraben, jedoch hat dieses eher aufgegeben, als dass sich der Kugelbolzen gedreht hätte.

Also haben wir den Spieß umgedreht und versucht den Achsschenkel zu drehen und nicht den Kugelbolzen.
Dazu in den Kugelbolzen zwei Nuten flexen:
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Den Kugelbolzen so vorbereitet in einen Schraubstock spannen …
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… und dann mit einer langen Verlängerung den Achsschenkel drehen:
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So sollte sich auch der hartnäckigste Kugelbolzen lösen. Und ein ganz großer Vorteil dieser Methode ist, dass diese auch funktioniert, wenn man keine große Rohrzange zur Hand hat. EIne Verlängerung muss aber dennoch sein 😉

Der Grund für diese fest sitzenden Traggelenke ist einfach der, dass das Feingewinde durch das ständige Spritzwasser in den ersten paar Windungen vergammelt und festbackt.
Und das reicht schon um den Mechaniker zu ärgern 😉
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Mit Hilfe der Kronennuss und etwas Kupferpaste das neue Traggelenk wieder einschrauben und mit 230Nm fest ziehen.
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Fertig!

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Bonne Chance
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